Archiv Turnen

Turnen

Die wichtigsten Momente über das Geräteturnen im Zeitraum von der Gründung (1888) bis zum Turnhallenbau (1935) können wir in der Chronik nachlesen. Trotzdem sollen hier einige herausragende Punkte nochmals festgehalten werden. Die 1899 gegründete Männer-Wettkampfturnriege nahm vermutlich im Jahre 1900 erstmals an auswärtigen Turnwettkämpfen (Kaufbeuren und Wörishofen) teil. Geturnt wurde damals in verschiedenen Hotels, im Sitzungssaal des alten Rathauses und im Dachboden (Turnerboden) des Spritzenhauses. 1908 konnten die Turner das Turnlokal im Keller des neuen Schulhauses einziehen. Zur Sommerzeit zogen die Turner ins Freie, auf die Hofmannsruh, an die Schießstätte und später auf das Oybelesportgelände. 1919 traten erstmals die Damen mit einer Turnriege in Erscheinung. Wenn auch in den nachfolgenden Jahren ein Großteil der turnerischen Energie in den Kampf um die Turnhalle investiert wurde, so hatten die Turner doch noch Zeit zu anderen Aktivitäten. So gründeten sie (1925) eine Sänger- und (1921) eine Schwimmriege. Sie veranstalteten Faschingsbälle und spielten Faustball. Dem Feuerwehrverein halfen sie mit einem Turner-Feuerwehrzug (1921) aus der Klemme. Mit der Gründung einer Skiabteilung (1923), »Die Wilden« genannt, huldigten sie auch dem Skisport. Theatervorführungen und Tanzkurse rundeten das Vereinsleben ab. Mit dem Einzug der Turner am 14.1.1935 in die neue Turnhalle begann eine neue Aera für die Turner. So erreichte die Neuformierte Turnriege beim Kreisturnfest in Buchloe den 2. Platz. Die sogenannte »Reichssportwoche« mit Festumzug und umfangreichen turnerischen Darbietungen im Oybele , sowie die Teilnahme beim Deutschen Turnfest in Breslau (1938) waren Höhepunkte in der kurzen Zeit bis zum 2. Weltkrieg. Mit den Vorständen Fritz Wind, Willi Schmid, und dem Ehepaar Schreiber gingen die Turner in die Nachkriegszeit. Bereits 1946 führte der TSV das 1. Schwäbische Bezirksturnfest nach dem Kriege durch. Mit Albert Dickhut, einem der hervorragendsten Turner der damaligen Zeit, fand 1952 in Oberstdorf ein Turnlehrgang mit Schauturnen statt. Das 65jährige Gründungsfest wurde nicht nur mit einem Festumzug und einem großen Festabend gefeiert, sondern auch mit einem Turnfest für die Bezirksjugend. Im gleichen Jahr konnten die Oberstdorfer Turner ihre Schweizer Turnfreunde aus Uzwil zu einem Werbeturnen in ihrer Turnhalle begrüßen. Die Turnmädchen errangen 1954 beim Kreisturnfest in Schwabmünchen den 1. Platz. Die Turner Stadler Max, Jakob Schreiber, Hubert Haberstock, Peter Schröder, Hilde Schreiber, Thea Hirnigl, und Else Hemmer warben 1955 im Oytal mit ihren Turndarbietungen für den TSV. 1962 wurden die Schwäbischen Bezirksturnmeisterschaften nach Oberstdorf vergeben. Der große Festabend zum 75-jährigen Bestehen des Vereines und die Fahrt zum Deutschen Turnfest in Essen waren die Höhepunkte 1963. In den folgenden Jahren musste sich das Geräteturnen leider auf die Jugendlichen im Verein beschränken. Nach Aufzeichnungen unserer Turnwartin Hilde Schreiber wurden seit 1935, 33 Schülerbestenkämpfe, 25 Turnerjugendtreffen, 7 Gauturnfeste, 12 Bezirksturnfeste, 6 Landesturnfeste, 15 Alterstreffen, 7 Deutsche Turnfeste, sowie viele andere Schau- und Werbeveranstaltungen von unseren Turnern besucht. Stellvertretend für die vielen Sieger aus dieser Zeit sei hier nur der Gausieg unserer Turnerbuben 1987 in Altusried genannt. Diese hoffnungsvolle Gruppe wird von dem jungen Übungsleitern Wendl Witsch trainiert.