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Lauftreff
Bundesweiter Start der Sportbundaktion war am 16.04.1975 unter Teilnahme des damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel in Berlin. Die Aktion war als Angebot zur sportlichen Betätigung für jedermann auch ohne Zugehörigkeit zu einem Verein gedacht. Umgehend ergriff der TSV Oberstdorf auf Betreiben des damaligen Abt. Leiters der Leichtathletik, Fritz Gentner, die Gelegenheit, stellte ein Lauf-Leiterteam aus bewährten Übungsleitern zusammen, überlegte sich ein Konzept und startete nach einigen vorherigen Proben den offiziellen »Oberstdorfer Lauf-Treff« jeweils Mittwoch, 19.00 Uhr an der Dummelsmoosbrücke. Die Barmer Ersatzkasse und die Raiffeisenbank boten sich als Mäzene an, die die neue Sportmöglichkeit mit der notwendigen organisatorischen und finanziellen Hilfe ausstatteten, die gerne in Anspruch genommen wurde. So trafen sich erstmalig am 4. Juni 1975 ca. 50 sportbegeisterte angehende Waldläufer jeden Alters und Könnens, einschließlich des Oberstdorfer Bürgermeisters und mehreren Gemeinderäten, die sich dann nach einer aufmunternden Gymnastik auf ihre jeweilige Strecke begaben. Gelaufen wurde auf 4 Strecken zwischen 3 und 8 km mit mehr oder weniger Pausen und regelmäßiger Pulskontrolle. Zu den Lauf-Leitern zählte neben Fritz Gentner, Adolf Schindler, Gundi Löwenstein und Uli Rößle. Die sportärztliche Beratung übernahm Dr. W. Hornbacher. Die gesunde sportliche Betätigung an der frischen Luft bei jedem Wetter fand große Zustimmung und so stieg die Zahl der Beteiligten im gleichen Jahr an manchen Tagen auf ca. 80 Teilnehmer. Im nächsten Jahr wuchs die Zahl der Gruppen auf 6 und für die Lauf-Leiter benötigte man ein neues Trikot Gr. 8 für Anderl Rößle. Zum Auftakt im Frühjahr stiftete die Raiffeisenbank zahlreiche Sachpreise, die zu Gunsten der Leichtathletik beim offiziellen »Lauf in den Frühling« verlost wurden. So nach und nach pendelte sich die Zahl der Teilnehmer bei ca. 100 Personen ein, die auf 8 Gruppen verteilt wurden. An einzelnen Tagen waren es vorübergehend 150 bis 180 Läuferinnen und Läufer. Das Leistungsvermögen der Einzelnen wie der Gruppen machte große Fortschritte. Die kürzeste Strecke blieb nach wie vor Dummelsmoos / Illerursprung und zurück (3,6 km) die längste wurde auf 11,6 km (Fischen, Schöllanger Burg) ausgedehnt. Dazwischen liegen Strecken mit 5,2 km (Langenwanger Steg), 5,5 km (Rubi), 5,8 km (Moorweiher), und 8,0 km (Reichenbach). Nach Bedarf werden innerhalb der einzelnen Strecken verschiedene Gruppen mit unterschiedlichem Lauftempo gebildet. Der aktive Lauf-Sport erhielt durch diese Aktion großen Auftrieb, so dass Josef Fäßler eine eigene Leistungsgruppe innerhalb des Lauf-Treffs bilden konnte. Athletinnen und Athleten wie Anni Lang, Andreas Wirth. Walter Lupfer, Franz Schweiger, Erich Dobler u. a. holten sich hier ihre ersten Lauf-Erfahrungen und sind mittlerweile aktive und erfolgreiche Teilnehmer bei regionalen und überregionalen Laufveranstaltungen jeder Art. Marathon- und UltraLangstreckenläufe bis 100 km über Ch-Biel, Locarno, München, Berlin, Bremen bis New York und Hawaii zählen zum regelmäßigen Repertoire. Als aktive Lauf-Leiter waren 1987 Hildegard Hornbacher, Franz Besler, Anderl Rößle, Gerhard Soellinger, Adolf Schindler, Dr. W. Hornbacher, Uli Rößle, Fritz Gentner und Josef Fäßler tätig. Möge die Freude an der gesunden Bewegung und an der sportlichen Geselligkeit innerhalb unseres 100-jährigen Vereines auch weiterhin bestehen bleiben und möge das Bewusstsein über den Segen der einfachen und zwanglosen sportlichen Betätigung erhalten bleiben. Fritz Gentner, Lauftreff-Chef