Allgäuer Anzeigeblatt – Hartes Training
Hartes Training
Karatelehrgang mit über 1000 Teilnehmern in Oberstdorf
Oberstdorf (dkl).
So mancher Oberstdorfer hat sich vermutlich schon gewundert: Überall im Dorf hingen weiße Anzüge und bunte Gürtel aus Fenstern oder über Zäune, am Campingplatz, vor verschiedenen Pensionen und am Sportplatz des Gymnasiums. Des Rätsels Lösung fand sich in den Schulturnhallen in ganz Oberstdorf. Dort trainierten über 1000 Karatekämpfer bei einem internationaler Karatlehrgang, dem so genannten Gasshuku.
„Gasshuku ist japanisch und heißt auf Deutsch soviel wie ernstes Bemühen oder hartes Training“, erklärt Fritz Wendland, der Präsident des Deutschen Gasshuku-Vereins. Und hart gearbeitet wurde tatsächlich. Die Teilnehmer, die aus ganz Europa kamen, trainieren eine Woche lang täglich drei Mal. Eingeteilt waren die Teilnehmer in verschiedene Gruppen, je nach Gürtelfarbe, also nach dem jeweiligen Leistungsstand. Vom weißen Gürtel der Anfänger bis zum schwarzen Gürtel der Meister waren beim Oberstdorfer Gasshuku alle Klassen vertreten. Die Trainer kamen aus aller Welt und sind größtenteils sogar Nationaltrainer in ihrer Heimat. Auch der deutsche Karate-Bundestrainer Hideo Ochi war als Lehrer nach Oberstdorf gekommen. Das sei gerade das Besondere an der Karate Gasshuku, meint Fritz Wendland, „Bei welcher anderen Sportart hat ein Anfänger denn schon die Möglichkeit mit einem Nationaltrainer zu trainieren?“, fragt er.
Neben dem harten Training ist bei einem Gasshuku auch die Gemeinschaft der Karatekämpfer wichtig. „Unser Ziel ist es, möglichst viele Karateka aus dem In- und Ausland zusammenzubringen“, sagt Wendland. Dabei sei das gemeinsame Training genauso wichtig wie die gemeinsam verbrachte Freizeit. Deshalb zählte in Oberstdorf ein Freundschaftskampf zwischen deutschen und tschechischen Karateka genauso zum Programm des Sommerkurses wie Partys im Festzelt vor dem Gymnasium. Ausgerichtet wurde der diesjährige Gasshuku von der Karateabteilung des TSV Oberstdorf.